13 Kulte halten das zusammen, was einst die Menschheit war. Verbissen verteidigen sie einen Rest Zivilisation gegen ihre Feinde von Innen und Außen. Ihre Ansichten und Ziele mögen unterschiedlich sein, aber letztlich wollen alle nur eins: Überleben.
Die Kulte in Degenesis sind mit den verschiedenen Klassen in anderen Rollenspielen vergleichbar. Jeder Kult kennt verschiedene Stufen, den seine Mitglieder erreichen können (aber nicht müssen).
Hinweis: Diese Infos stammen aus dem Zentralen Cluster, einem Degenesis-Wiki von Fans für Fans dieses Rollenspiels.
Spitalier
„Die Ärzte sehen es als ihre oberste Pflicht an die Fäulnis mit allen Mitteln zu bekämpfen. In ihren Neoprenanzügen mit ihrer Waffe dem Spreizer sind sie überall bekannt. Denn was befallen ist muss vernichtet werden und der Kampf tobt an allen Fronten.“

Hervorgegangen aus den Überlebenden des „Krisententrums südliches Ruhrgebiet“ vor 500 Jahren, ist den Spitaliern heute jeder hippokratische Eid fremd. Der sich ausbreitende Primer muss vernichtet werden – koste es, was es wolle. Dazu heiligt das Ziel – aus sicht der Spitalier – alle Mittel.
Die Spitalier sind in undurchlässige Neoprenanzüge gekleidet. Membranen verschließen Aussparungen in den Anzügen, an Armbeugen und Hals, die es ermöglichen, Injektionen zu setzen ohne sich entkleiden zu müssen. Der Urin wird in eine am Bein festgeschnallte Flasche geleitet und im Spital auf Keime untersucht. Ein Vorrat an Kalk wird auf ungeschützte Körperstellen, wie den Kopf, verteilt, um diese zu desinfizieren und zu schützen. Kehren sie nach einem Außenaufenthalt ins Spital zurück, unterwerfen sie sich einer gründlichen Untersuchung und fühlen sich erst wohl, wenn ihnen Fäulnisfreiheit bescheinigt wird. Sie nennen diese Schutzmaßnahmen Hygienik.
Die Spitalier verfügen über ca. 100.000 Kultmitglieder weltweit, wovon ca. 20-30.000 allein ständig im Spital stationiert sind.
Chronisten
„Der Technik-Kult sammelt Geräte und Artefakte aus der Zeit vor dem Eshaton und versucht, den verloren gegangen Stream, ein Datenstrom entfernt vergleichbar mit dem Internet, zu finden. Sie verbergen ihr Äußeres unter Kutten, sie tragen Masken und sprechen mithilfe eines Verzerrers. Außerhalb der Städte sieht man Chronisten eher selten. Wozu selber gehen wenn man Schrotter schicken kann?“

Die Errichtung des zentralen Clusters in einem Güterbahnhof im Justitian des Jahres 2102 gilt als die Geburtsstunde der Chronisten. Ein Stück statischer Stream war wieder online. Schon in den Jahren zuvor hatten sich Streamer auf die Suche nach alten Betriebshandbüchern, Datenträgern und Platinen gemacht, doch nun hatten sie ein gemeinsames Ziel: Die Umkehrung des Eshatons und die Reaktivierung des Streams.
Chronisten setzen auf die Macht durch Abschreckung und auf die Macht der Information. Sie bauten mit ihren Chronistenwechseln eine Währung auf und machten sich unentbehrlich: Sie handelten mit zuvor erworbenen und gespeicherten Informationen und schon bald kam keine Stadt, kein Herrscher mehr ohne einen Chronisten im Rat oder als Berater aus.
Rund 25.000 Chronisten verschreiben ihr Leben der Wiedererweckung des Streams. Sie verteilen sich auf die beiden Cluster in Justitian und Aquitaine.
Hellvetiker
„Das ehemalige Schweizer Militär zog sich während des Eshatons in die Bergfestungen zurück, nur um dann festzustellen, dass kaum noch Volk übrig blieb, das man als Militär beschützen konnte. Ihre Alpenfestungen stellen die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa dar. Als Söldner sind sie aber auch überall außerhalb der Festungen anzutreffen.“

Ein Jahr vor dem Eshaton wurden ausgwählte Handwerker, Wissenschaftler und Soldaten in die Stollen der Alpenfestung gebracht. Doch als die Erde aufbrach und der Sichelschlag Europa teilte, zerbrachen auch viele der sicher geglaubten Bunker. In verzweifeltem Aktionismus und unter unmenschlichen Anstrengungen schafften sie es 2076 eine Brücke über den Sichelschlag zu bauen und die jenseitigen Teile wieder mit den Haupttunneln zu verbinden. Heute sind es sechs Brücken, die den Sichelschlag überspannen und die die einzig sichere Verbindung zwischen Ost- und Westborca herstellen. In Anlehnung an die unmenschlichen Strapazen, die die Soldaten auf sich genommen hatten, die in dünnen Asbestanzügen gegen die Magmahölle gekämpft hatten, nannten sie sich fortan voller Stolz Hellvetiker.
Die Alpenfestung wird von rund 20.000 Soldaten bevölkert.
Richter
„Die selbsternannten Ordnungshüter drücken ihre Ansichten auch gewaltsam aus und bringen Dörfer und Gebiete unter die Kontrolle und den Schutz des Protektorats Justitian. Ihr Kodex trennt Recht von Unrecht, und ihr Richthammer bringt Gerechtigkeit.“

Im Jahre 2381 tauchte ein Mann in der Nähe der Ruinen von Bochum auf. In einem kleinen Dorf in der Nähe schnappte er einen verletzten Sippler, den seine Bande dort zurück gelassen hatte. Er zählte dessen Verbrechen auf und exekutierte den Sippler anschließend vor den Augen des gesamten Dorfes mit einem einzigen Schlag eines geliehenen Vorschlaghammers. Er nannte sich der Richter und zog fortan durch die umliegenden Dörfer, vermittelte in Streitfällen, und richtete die Gefangenen, die die Dörfler fortan zu ihm brachten, sobald er ein Dorf betrat. Er war brutal, aber gerecht und zog eine blutige Spur durch die Reihen der Gesetzlosen.
Richter sind Ankläger, Richter und Henker in einem. Das Gesetz trägt Mantel, Schlapphut, Brille, Muskete und Hammer.
Die Chronisten boten den Richtern und den zivilisierteren Sippen des nördlichen Ödlands eine Heimat in der Nähe ihres Zentralen Clusters und legten damit den Grundstein zur Gründung Justitians.
Der Kult der Richter wird auf rund 60 bis 70.000 geschätzt. Sie verteilen sich auf das gesamte Protektorat, auch wenn der Großteil in Justitian zu finden ist.
Sipplinge
„Sie sind zahlreich und vielfältig, weil jeder ein Sippling seien kann der nicht einem anderen Kult angehört. Vom barbarischen Stamm an der Eisbarriere bis hin zu purgischen Familien, sind die Sipplinge vom Norden Europas bis hin zu den Dschungeln Africas zu finden. Und auch wenn sie verschieden heißen, bedeutet das nicht, dass sie nicht auch gemeinsam vorgehen.“

Die Überlebenden im Ödland, aber auch die Bewohner der Städte und Dörfer, die keinem Kult angehören, werden unter diesem Namen zusammengefasst und dementsprechend groß ist ihre Vielfalt. Jede Sippe will überleben und hat dazu eigene Strategien entwickelt. Es gibt nomadische Hirten, Jäger und Bauern, aber auch welche, die auf uralten Eisenbahngleisen mit dampfschnaubenden Ungetümen umherziehen. Ebenso vielfältig ist der Glauben, bei dem sich zahlreiche Aspekte vermischen und der ein schillerndes Sammelsurium darstellt.
In Sippen leben rund 90% aller Menschen Europas und Africas. Rechnet man alle Mitglieder der Kulte zusammen, kommt man auf rund 3,3 Millionen Personen. Demnach wird die bekannte Welt von rund 30 bis 35 Millionen Menschen bevölkert, die meist in familiären Strukturen oder Sippen organisiert sind.
Schrotter
„In den Ruinen des Urvolkes, begraben unter Eis, Schutt und Staub der Tundra, warten zahlreiche Artefakte und Geräte des Urvolkes auf ihre Entdeckung und die Schrotter sind diejenigen, die sie finden und ausbuddeln. Sie sind oft Einzelgänger und Meister im Überleben. Wenn sie nicht in der Wildnis nach alten Schätzen suchen, finden sie sich in den Städten und Siedlungen als Mechaniker, Installateure und Baumeister.“

2072 endete die Zivilisation des Urvolks. Die Schrotter waren es, die ihren Gemeinschaften das Überleben erleichterten, indem sie die Ruinen Europas nach Ausrüstung und Ersatzteilen durchkämmten. Doch viele von ihnen kamen nicht zurück: Einstürzende Gebäude, mit Gas gefüllte Keller und räuberische Rivalen sind nur einige Beispiele der Gefahren, denen sich die Schrotter ausgesetzt sahen. Wer überlebte, lernte schnell hinzu und gab sein Wissen weiter. Nach und nach wurden die Schrotter zu wahren Überlebenskünstlern. Doch der Preis war die Entfremdung von der Zivilisation. Immer unwohler fühlten sie sich in der Gemeinschaft. Sie war nicht länger ihre Heimat. Diese lag nun da draußen und hieß Einsamkeit und Freiheit.
Europäische Schrotter sind meist Einzelgänger und wissen sich zu tarnen. Mit ihrer Kleidung aus Flicken, Lederverstärkungen und Überwürfen verstehen sie es, zwischen den Ruinen mit dem Schatten zu verschmelzen.
Africanische Schrotter dagegen legen wert auf Familie und Tradition. Sie bleiben auch im fremden Europa als Gruppen zusammen, achten auf einander und bleiben zusammen. Ihre Kleidung ist bunt. In Farben und Mustern sind ihre Grundansichten, Lebenseinstellungen und Ansichten kodiert. Ganz so, wie es die Tradition ihrer Ahnen vorschreibt.
Rund 1.000.000 Schrotter verteilen sich über die bekannte Welt, von der Eisbarriere bis zu den Psychovoren. Zahlenmäßig reicht der Kult damit an Jehammedaner und Wiedertäufer heran, doch sind sie Individualisten. Es gibt keine Ordnung, keine Hierarchie. Jeder arbeitet für sich.
Neolibyer
„Die reiche Elite Africas, Händler mit ausgezeichnetem Geschäftssinn, zu erkennen an den farbenprächtigen Turbanen. Sie bringen Africa Wohlstand und Reichtum, handeln aber auch mit europäischen Sklaven, treiben den Krieg voran, plündern mit riesigen Drangpanzern und Schiffen die europäischen Ruinen. Inzwischen sind sie jedoch etwas zur Ruhe gekommen und treiben mehr nur den Handel voran.“

Neolibyer sind ein Händlerkult. Geschichtsschreibung bringt nichts ein und wird von ihnen daher auch nicht betrieben. Trotzdem lassen sich ihre Spuren im Lauf der Geschichte finden: In Form von Bilanzen und Verträgen sind sie in Bücher gebunden, die sich in privaten Archiven oder der Handelsbank finden lassen. Der erste dort beurkundete Händler war ein Libyer, der schon 50 Jahre nach dem Eshaton im africanischen Hinterland die Überlebenden der kosmischen Katastrophe versorgte und alle Aktivitäten genau bilanzierte. Er brachte seinen Untergebenen seine Lehrsätze bei. Der Wichtigste sollte die Grundlage aller nachfolgenden Händlergenerationen werden: Aller Erfolg basiert auf dem Zusammenspiel von drei Faktoren: Erkundung, Diplomatie und Handel. Seine Nachfahren ehrten ihn, indem sie sich nach ihm benannten. Der Kult der Neolibyer war geboren.
Der Kult umfasst rund 40.000 Mitglieder.
Geißler
„Die Krieger Africas, die Hyänen der Schlachtfelder. Sie rächen sich am Weißen Mann für Jahrhunderte der Unterdrückung und zögern nicht, für ihr Volk in den Tod zu gehen.“

Wandzeichnungen in Agadesh, der alten Ruinenstadt, erzählen die Geschichte des africanischen Volkes: Von der Dominanz der Weißen über die Africaner, wie diese sich schließlich erhoben und die Europäer Schritt um Schritt zurück drängten. Wie sie lernten die Peitsche, die Geißel, das Symbol der Unterdrückung und Erniedrigung gegen ihre Peiniger zu wenden. Die Geißler haben sich nach dieser Waffe benannt und betrachten sich heute als die Pranke des africanischen Löwen, der sich mit ihrer Hilfe gegen die europäische Krähe behauptet.
Rund 40.000 Mitglieder umfasst der Kult.
Anubier
„Die africanischen Schamanen kümmern sich um die spirituellen Bedürfnisse ihres Volkes. Sie können sowohl als Heiler, Einbalsamierer und Totenhüter ihren schamanistischen Wurzeln folgen, treten aber auch als Befehlshaber in Eroberungszügen auf.“

Während sie daheim als Heiler, Einbalsamierer und Totenhüter fungieren, geben die Anubier in Hybrispania oder in anderen umkämpften Gebieten die Anweisungen, welche Dörfer vernichtet und welche verschont werden sollen. Die Geißler, ihnen treu ergeben, stellen diese Befehle nicht in Frage. Die Anubier sind die Wahrer uralter Geheimnisse und in den Pyramiden Ägyptens, die keiner, der nicht zu den höchsten Rängen der Anubiern gehört, je betreten hat, verbergen sich wahre Schätze.
Kurz vor dem Eshaton tauchte in Kairo das Anubis-Syndikat auf. So sehr die Medien sich auch anstrengten mehr über die geheimnisvolle Gesellschaft zu erfahren, so oberflächlich blieb doch das Wissen: Das Syndikat soll aus acht afrikanischen Wissenschaftlern, Ärzten und Philosophen bestanden haben. Ihr Ziel: Die Wiedererweckung des Körpers nach dem Tod. Ein gewisser Norman Thorn, Mitbegründer der Recombination Group, soll sich zum Anubis Syndikat geflüchtet haben, nachdem er sich Vorwürfen der Industriespionage ausgesetzt sah.
Rund 10.000 Anubier kümmern sich um das Seelenheil der Africaner und um andere Dinge. Der Kult ist damit einer der kleinsten.
Jehammedaner
„Benannt nach Jehammed, dem letzten Propheten, versuchen sie aus dem Ödland wieder ein lebenswertes Land zu machen. Sie leben in einem strengen Kastensystem, wahren ihre Traditionen, ihre Familien und ihre Herden. Nach Jahrzehnten der Kriege gegen andere Kulte, insbesondere gegen die Wiedertäufer, scheinen sie heute nur mehr ein Dasein als Hirten zu pflegen.“

Ihr strenges Kastensystem weist jedem Jehammedaner eine Bestimmung zu, aus der nicht leicht auszubrechen ist, und an ihren einmaligen Tätowierungsmustern sind sie leicht zu erkennen. Sie kämpfen in Hybrispania gegen die Africaner und in der Adriatischen Tiefebene führten sie einen dreihundertjährigen Krieg gegen die Wiedertäufer. Auch im Balkhan lehrten ihre Krieger den Africanern das Fürchten, doch inzwischen ist es auch dort ruhiger geworden.
Der Kult der Jehammedaner wird unterteilt in Familien und innerhalb der Familie wird jedes Mitglied ab dem Zeitpunkt der Geburt einer Kaste zugeteilt. Dabei bestimmt zumeist die Kastenzugehörigkeit der Eltern die Kaste des Kindes.
Die Jehammedaner besitzen weder eine Uniform, wie die Spitalier oder Richter, noch wird in den Büchern eine Kleidungsnorm genannt. Was sie von den anderen Kulten unterscheidet, ist vor allem ihr sauberes Auftreten. Gestärkte Kleidung, sauber gestutzte Bärte und einen reinlichen Körper findet man bei jedem jehammedanischen Mann.
Zusammen mit den Wiedertäufern gehören die Jehammedaner zu den zahlenmäßig größten Kulten. Ihre Zahl wird auf rund 1.000.000 Mitglieder geschätzt.
Apokalyptiker
„Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter. Diesem Leitsatz folgend widmen sie alles der Befriedigung ihrer Triebe und existieren in einem Spannungsfeld von Mystik und Gewalt. Sie sind Huren, Diebe, Schmuggler und handeln mit der Droge Burn.“

Die Apokalyptiker leben im Augenblick. Zukunft und Geschichte existieren für sie nicht. Kein Wunder also, das die Geschichte der Apokalyptiker nur von den Chronisten erzählt werden kann. Und die Chronisten fanden heraus, das die Ursprünge der Apokalyptiker auf keinen anderen zurück gehen, als Gerome Getrell, den Vorsitzenden der Recombination Group. Getrell war Milliardär, Visionist und Fernsehprediger. Er predigte die Macht der Archetypen, des Tarots, der freien Liebe. Er befürwortete Nationalismus, Anarchie, Demokratie, Diktatur, Subversion, ein Leben auf der Überholspur. Und seine Predigten kamen an, wurden aufgesaugt, auch wenn die wenigsten die Wahrheiten zwischen seinen Paradoxien zu lesen verstanden. Doch wer sie entschlüsselte, dem schenkten sie Freiheit in einer regulierten Welt. Leidenschaft über Verstand ist die Essenz seiner Predigten.
Nach dem Eshaton verstanden es die Apokalyptiker wieder, mit Drogen, Lust und Waffen ihre ganz praktischen Ziele durchzusetzen und Schwarzmärkte zu übernehmen oder bei den für den Wiederaufbau verantwortlichen UEO-Soldaten Waffen, Nahrung und Filtersysteme abzuzweigen. Zwar wurden auch sie von der allgemeinen Verrohung der Menschen überrascht, doch schafften sie es immer wieder schnell auf jeder Welle mitzuschwimmen.
Niemand hat sie je gezählt. Darum sind alle Schätzungen wilde Spekulation. Das einzige, was sich recht sicher sagen lässt: Die Größe einer Schar liegt zwischen 30 und rund 500 Mitgliedern.
Wiedertäufer
„Die Neognostiker sehen in der Fäulnis die Verderbnis der Schöpfung und tun alles in ihrer Macht stehende, um das ewige Leben in Gott zu erreichen. Ihre Verbündeten im Kampf sind die Spitalier, die Jehammedaner waren ihre erbitterten Feinde.“

Sie sind geteilt in eine Kämpfer- und eine Bauernkaste und sehr volksnah: schmutzig, vulgär, sympathisch und einfach. Ihre Kennzeichen sind ein Nasenring, der sie als Sklaven ihres Körpers kennzeichnet, zurückgeölte Haare, so dass keine einzige baumelnde Strähne den wahren Glauben des Wiedertäufers verdecken kann, eine freie Sicht in der Schlacht ist ein weiterer Grund und eine Tätowierung aus drei Punkten auf der Stirn. Die Spitalier sind ihre wichtigsten Verbündeten, Jehammedaner ihre erbitterten Feinde, obwohl sich inzwischen ein wackeliger Frieden etabliert hat. Purgare ist ihre Hochburg, doch finden sie sich auch in Borca und Franka.
Die Wiedertäufer gehören zusammen mit den Jehammedanern zu den zahlenmäßig größten Kulten. Über ganz Europa verteilt gibt es rund 1.000.000 Anhänger des gebrochenen Rades oder deren Angehörige.
Bleicher
„Sie hatten in den Bunkern der Recombination Group einst Schutz vor dem Eshaton gesucht. Die, die über die Jahrhunderte in den Bunkern blieben, sind Degenerierte, die in der Dunkelheit leben und an schlafende Götter glauben, deren Stimme sie vernommen haben wollen. Sie warten auf das Erwachen der Schläfer und darauf, die Macht über die Welt an sich zu reißen.“

Vor dem Eshaton fand eine erhebliche Anzahl an Menschen, allesamt handverlesene Angestellte der Recombination Group (RG), Schutz in werkseigenen Bunkern. Einige besonders verdiente Mitarbeiter wurden als sogenannte Schläfer in Kälteschlaf versetzt und sollten nach einem ausgeklügelten Zeitplan, in Wellen von hundert Jahren, wieder aufwachen, während die übrigen Bewohner der Bunker sie beschützen sollten. Einige Bunker wurden bald schon verlassen, die Insassen anderer Bunker hielten aus und degenerierten in den folgenden Jahrhunderten, allein in der Dunkelheit, nachdem die Stromversorgung zusammenbrach. Eine schöne Stimme galt im Dunklen mehr als ein kräftiger Körper. Manche Bunker harren immer noch aus, andere sind längst leer, doch manche wurden von den degenerierten Nachkommen geöffnet. Die Welt, die sie draußen vorfanden, musste nur noch auf das Erwachen der Schläfer vorbereitet werden. Bleicher sehen sich als die rechtmäßigen Herren der Welt, denn schließlich sind sie Wächter und Diener der schlafenden Götter. Jahrhunderte von Indoktrination, Inzucht und Degeneration haben deutliche Spuren in ihrem Geist hinterlassen, und doch warten in den Bunkern noch zahlreiche Geheimnisse aus der Zeit vor dem Eshaton auf ihre Wiederentdeckung.
In allen Bunkern zusammengenommen gibt es wohl nicht mehr als 10.000 Bleicher. Zusammen mit den Anubiern gehören sie damit zu den kleinsten Kulten.